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Thomas Stadelmann
Florian Ickelsheimer
Florian Ickelsheimer studiert seit September 2010 Informations‐, Medien‐
und Technologiemanagement auf der Masterstufe der Universität St. Gal‐
len. Neben dem Studium assistiert er am Institut für Wirtschaftsinforma‐
tik der Universität die Entwicklung einer mobilen Uni‐Applikation.
Pascal Albrecht
Pascal Albrecht studiert Betriebswirtschaftslehre auf der Masterstufe der
Universität St. Gallen mit der Vertiefung Informations‐, Medien‐, Techno‐
logiemanagement. Neben dem Studium sammelte er bereits praktische
Erfahrungen im Bereich Webapplikationen und Webdesign.
Michael Grubisic
Michael Grubisic studiert seit Februar 2010 Betriebswirtschaftslehre auf
der Masterstufe der Universität St. Gallen mit der Vertiefung Informati‐
ons‐, Medien‐, Technologiemanagement unter besonderer Berücksichti‐
gung von Social Media.
Thomas Stadelmann
Thomas Stadelmann studiert seit September 2009 Betriebswirtschaftsleh‐
re auf der Masterstufe der Universität St. Gallen mit der Vertiefung In‐
formations‐, Medien‐, und Technologiemanagement. Neben dem Studi‐
um arbeitet er als Sachbearbeiter beim Kriminaltechnischen Dienst der
Kantonspolizei Schwyz (Master in Science am Institut de Police
Scientifique der Universität Lausanne).
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Vorwort der Herausgeberin und Dozentin in Business Innovation
Durch den Erfolg und die Qualität von Wikipedia ist uns Webnutzern klar geworden, dass
weder Rang noch Namen zählen, wenn es darum geht, etwas Wissenswertes beizutragen.
Ausschlaggebend für die Publikationswürdigkeit ist der Wert des Beitrags selbst. Dieses of-
fene und egalitäre Prinzip ist ein wesentlicher Wert der Kultur, in der das Web 2.0 genutzt
"meine Welt".
Sie haben hier eine Publikation vor Augen, die massgeblich auf einer studentischen Ab-
schlussarbeit beruht. Denn es müssen nicht nur die Publikationen in wissenschaftlichen Zeit-
Auch wo "Student" drauf steht, kann Expertenwissen drin sein. Für Arbeitsergebnisse, die
meiner Meinung nach für die Unternehmenspraxis und akademische Gemeinschaft wertvoll
sind und die deshalb nicht lange in einem klassischen Publikations-Workflow blockiert blei-
ben sollten, möchte ich mit dieser Reihe ein Gefäss schaffen.
Damit dieses Wissen auch gut findbar ist, offen allen Interessierten zur Verfügung steht und
leicht weiterempfohlen werden kann, gibt es zu diesen Publikationen jeweils einen Blogpost
Darin und auf den Webpages der Kompetenzgebiete des Lehrstuhls wird auf die offene On-
line-Plattform für sogenannte eZines (Online Zeitschriften) verlinkt, wo man den Bericht
direkt lesen und bei Bedarf herunterladen kann. Calameo ist eine solche Plattform, die mir
An einer Hochschule, die durch forschungsbasierte Lehre geprägt ist, wirken auch die Stu-
dierenden mit. Dozierende und Studierende arbeiten oft zusammen. Letztere erhalten meist
der Forschungsgebiete und aus dem Netzwerk der Praxiskontakte ihres Dozierenden. Im
studentische Arbeit ist zwar am Schluss als eigenes Werk und in Form einer gedruckten
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Vorwort der Herausgeberin und Dozentin in Business Innovation
"Schrift" von einer Person eingereicht, aber das darin dokumentierte Wissen ist in einem
Prozess des Lernens und des wechselseitigen Wissensgebens und Wissensnehmens entstan-
den. In aller Regel eignet sich die hochschulintern übliche Form der Abschlussarbeit nicht
eins-zu-eins zur Publikation in dieser Reihe. Die Texte sind im Interesse der Fachleserschaft
gekürzt, Koautorenschaften ergeben sich, wenn eine lektorierte Abschlussarbeit mit ergän-
Mit Dank und Stolz auf die Leistungen meiner Studierenden wünsche ich diesem Wissen
Andrea Back
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Über die Autoren .................................................................................................................................. 2
1 Ziele ................................................................................................................................................ 7
2 Abgrenzung................................................................................................................................... 7
7 Determinantenbestimmung ...................................................................................................... 16
9 Datenvisualisierung ................................................................................................................... 19
10 Glossar .......................................................................................................................................... 22
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Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Suchprozess................................................................................................................... 9
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Determinantengruppen ................................................................................................... 17
Tabelle 2: Besonderheiten bei der Suche nach Nicht-Personen oder Personen ......................... 19
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Ziele
1 Ziele
Die Informationsbeschaffung im Internet stellt eine nicht zu unterschätzende Herausforde-
rung dar. Nicht immer erreicht man über die üblichen Suchmaschinen die gewünschten Er-
gebnisse. Durch die Möglichkeiten des Web 2.0 wird dieser Suchprozess weiter erschwert,
da die Anzahl an Informationen – sowohl falsche als auch richtige – stetig ansteigt. Gleich-
zeitig ergeben sich aber neue Potenziale durch den im Web 2.0 erhältlichen, von Internetnut-
zern eingegebenen Inhalt, der entsprechend verwendet werden kann. Aber diese Informati-
onen sind kurzlebig, manchmal unzuverlässig und überall über eine Fülle von Quellen er-
reichbar. Um dennoch die Potenziale nutzen zu können, ist es von Vorteil, eine geeignete
werden kann.
Der vorliegende Leitfaden soll dem User helfen, mithilfe einer geeigneten, strukturierten
tig sollen Informationen durch diese Methodik effektiver (höhere Qualität der Suchergebnis-
• Welche allgemeinen Regeln sind bei der Suche im Social Media zu berücksichtigen?
• Welche Unterschiede ergeben sich bei der Suche nach Personen oder generellen In-
2 Abgrenzung
Die Suche im Social Media grenzt sich deutlich vom Social Media Monitoring ab. Es erfolgt
keine zeitlich andauernde Überwachung von Daten. Vielmehr zielt der Leitfaden darauf ab,
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Allgemeine Regeln bei der Suche
Gleichzeitig ist das Endergebnis nicht als Zusammenstellung aller möglichen Informationen,
Leitfaden werden gezielt Informationen gewonnen, die je nach den individuellen Wünschen
Konzepte des Semantic Webs oder von ontologiebasiertem Suchen werden ebenfalls nicht
berücksichtigt.
Mauszeiger im Browser, sollten sich in einer Vorbereitungsphase Gedanken zum Ziel der
Suche gemacht werden. Dabei sollte insbesondere überlegt werden, welche Informationen
gesucht werden und wie viel Zeit dafür aufgewendet werden soll sowie in welcher Form
(1) Gegebene Informationen können bereits im Ansatz der Suche die Ergebnisse zielfüh-
reduziert werden.
in Betracht gezogen werden. Dabei ist unter anderem auf folgende Punkte zu achten:
c. Das Vorhandensein eines Bildes hilft beim Finden einer Person und der rich-
(3) Durch den Besitz von Nutzerkonten bei Social Media Tools kann die Trefferquote
stark erhöht werden, da im Netzwerk selbst gesucht werden kann und keine externe
Suchmaschine die Inhalte finden muss. Ausserdem sind innerhalb eines Profils mehr
Daten einsehbar.
(4) Der Bekanntheitsgrad der Personen oder des Produkts stellt eine wichtige Determi-
nante dar, wobei ein zu hoher als auch ein zu niedriger Bekanntheitsgrad zu unge-
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Allgemeine Prozessübersicht und Qualitätssicherung
(5) Unklare Begrifflichkeiten, die mit dem Suchobjekt in Verbindung stehen, können in
(6) Erfolgt die Suche nach einem oder mehreren spezialisierten, bereits vor Beginn der
Prioritätenliste auf das Nötigste reduziert werden. Gleiches gilt, wenn Informationen
(7) Suchbegriffe können in Kombination mit einem Social Media Tool auch mit Web-1.0-
Suchmaschinen (Google, Bing, Yahoo, …) gesucht werden. Die Qualität des Resultats
ist teilweise höher (bspw. bei Suche in einem bestimmten Zeitraum). Die Ergebnisse
Abbildung 1: Suchprozess
Produkten) gesucht wird, beginnt eine strukturierte Suche über Metadatentools, die erste
wichtige Informationen bringt sowie die Determinanten für die folgende, detailliertere spezi-
fische Suche vorgibt. Grundsätzlich ist zu beachten, dass bereits ab dem ersten Schritt, der
Metadatensuche, die Daten notiert und möglichst anschaulich dargestellt werden. Im finalen
Schritt kann dann die Visualisierung nach den Bedürfnissen angepasst und verfeinert wer-
den, sodass eine übersichtliche Darstellung der gefundenen Informationen erfolgen kann.
Ein weiterer Prozess, der mehr oder weniger parallel verläuft und separat betrachtet werden
muss, ist die Qualitätsüberprüfung des Content. Insbesondere bei der Verwendung von So-
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Allgemeine Prozessübersicht und Qualitätssicherung
cial Media Tools kommt es häufig vor, dass der Inhalt nicht die erwünschte Relevanz oder
Richtigkeit besitzt, die man sich erhofft. Während man beispielsweise in Zeitungen dem Ge-
schriebenen relativ hohe Qualität zusprechen kann, gilt diese Annahme im Web 2.0 nur sehr
bedingt. Durch die vielen Partizipationsmöglichkeiten kann jeder, unabhängig von Bil-
dungsstand, Ort und Zeit, im Internet seine Meinung vertreten. Diese Eigenschaft des Web
2.0 birgt aber auch die Gefahr, dass Kommentare, Artikel oder Meinungen qualitativ nicht
akzeptabel und vertrauenswürdig sind. Daher sollten folgende Grundregeln bei jedem neu-
(1) Orthographie und Grammatik: Üblicherweise sind fehlerhafte Texte bzw. Texte auf ei-
nem niedrigen sprachlichen Niveau ein Indiz für schlechte Qualität. Typische Merk-
male, die darauf hinweisen, sind u.a. einfache Formulierungen, Tippfehler, fehlende
den meisten Social Media Tools diese Annahme noch ihre Gültigkeit hat, muss sie
durch die wachsende Nutzung von Microblogs (wie Twitter) revidiert werden. Durch
die begrenzte Anzahl an Zeichen handelt es sich hierbei eher um schnelle Kurznach-
(2) Nutzerbeziehungen: Beziehungen im heutigen Web 2.0 spielen eine besondere Rolle.
Viele Web-Applikation wie Facebook, Amazon, Twitter, usw. bieten dem Nutzer die
meist auf Informationen höherer Qualität hin. Dennoch ist die Ursache zu hinterfra-
gen. Es ist möglich, dass der positiv bewertete Eintrag eine populäre Nachricht ist,
die viele Anhänger hat und daher eine positive Bewertungszahl bekommt.
ken. Eine hohe Anzahl von Besuchern kann ebenfalls ein Hinweis auf hochwertigen
Inhalt sein. Somit bezieht sich dieser Punkt nicht auf einzelne Kommentare, sondern
vielmehr auf einen ganzheitlichen Blick. Zum Beispiel sind Twitter-Nachrichten von
(4) Autor: Eine Überprüfung des Autors gibt ebenfalls einen Hinweis auf die Verwert-
barkeit eines Eintrages. Manchmal steht ein bestimmtes Unternehmen hinter einem
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Webtools und soziale Plattformen
Eintrag zu einem Produkt, um dessen Reputation zu erhöhen. Dieses senkt eine ob-
Trotz Beachtung dieser Punkte muss für jedes gefundene Ergebnis die Qualität semantisch
überprüft werden. Unnötig gesammelte Resultate können zu einer Verzerrung des Gesamt-
bildes führen.
Kostenlose Tools
Es gibt im Web eine unzählige und stetig steigende Anzahl an webbasieren Tools (aktuell
weit über 100), welche den Benutzer dabei unterstützen, gewisse Teilaspekte von sozialen
Verbindungen im Web aufdecken könnte, existiert ebenso wenig wie eine soziale Plattform,
welche sämtliche Facetten einer Person oder einer Nicht-Person offenlegt. Aus diesem Grund
muss derzeit nach einer bedarfsgerechten Vorgehensweise ein geeignetes Tool für die opti-
Daneben existieren bereits gute Metatools, welche wichtige Informationen aus diesen Platt-
formen auswerten. Eine detaillierte Auflistung der evaluierten Tools findet sich im Anhang
des Leitfadens.
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Allgemeine Prozessbeschreibung
Kostenpflichtige Tools
Ein Qualitätsmerkmal für kommerzielle Tools ist die Anzahl der berücksichtigten Quellen.
Durch Kooperationen sind dabei auch Zugriffe auf nicht öffentliche Seiten möglich. Die Da‐
ten werden gespeichert, so dass relevante Informationen auch zeitversetzt ausgewertet wer‐
den können. Weiter werden beim Durchsuchen der Quellen auch Kennzahlen wie folgende
automatisch mit erhoben:
Mentions & Reach: Anzahl Einträge (Mentions) der Marke in den unterschiedlichen
grenzbar nach diversen Topics.
Share of Voice: Anteil der Mentions im Vergleich zum Gesamtmarkt/Mitbewerber.
Sentiment: Anzahl positiver, neutraler und negativer Mentions.
Demografische Informationen: Verteilung nach Geschlecht, Standort, Alter und Spra‐
che auf Basis von Social‐Network‐Profilen.
Influencer: Identifikation von wichtigen Personen und deren Beziehungen unterein‐
ander (Influencer‐Networks).
Schlüsselwörtern per Text‐Analytics.
Viele dieser Kennzahlen werden nun zwar zunehmend auch von kostenlosen Tools wie So‐
cial Mention angeboten. Wichtig bei kostenpflichtigen Tools sind auch eine mögliche Anbin‐
dung an bestehende CRM‐Systeme und eine direkte Interaktion aus dem Tool. Trotz hoher
Automatisierung muss man gemäss Schwede (2010) für die manuelle Bearbeitung je nach
Marke für das Marktgebiet Schweiz pro Tag mit 30 bis 90 Minuten Aufwand rechnen.
In Anhang 2 finden sich zwei exemplarische Beispiele für kostenpflichtige Tools.
Nach diesem kurzen Umriss der verfügbaren Tool‐Landschaft soll nun wiederum der Fokus
auf den allgemeinen Suchprozess gesetzt werden.
6 Allgemeine Prozessbeschreibung
Das folgende Flussdiagramm zeigt eine Methodik für eine generische, das heisst eine indivi‐
duell anpassbare Suche. Diese allgemeine Darstellung kann sowohl für die Personen‐ als
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Allgemeine Prozessbeschreibung
Folgende Legende soll dabei helfen, die beschriebene Vorgehensweise besser zu verstehen:
Anhand des Flussdiagramms erkennt man, dass drei Hauptprozesse identifiziert wurden:
• Metadatenrecherche
• Spezifische Suche
• Datenvisualisierung
Im Groben wurde auf diese bereits eingegangen. Im Folgenden sollen die Teilschritte in den
Suchablauf allgemein:
Die Suche beginnt mit der Metadatenrecherche. Abhängig vom Suchobjekt handelt es sich
tools (für Nicht-Personen). Für beide Fälle gilt, dass die Suche auf spezielle Themenbereiche
oder mit vordefinierten Suchwörtern durchgeführt werden kann, und diese bereits im Er-
gebnisdokument zu notieren sind. Falls bereits Vorinformationen wie Bild einer Person,
Wohnort, Produktdaten bekannt sind, sind diese ebenfalls bereits vor der Suche zu erfassen.
Bei jedem Ergebnis, welches durch die Metadatensuche gefunden wird, muss überprüft
werden, ob die gefundenen Tatsachen auch dem Suchobjekt zugeordnet werden können.
Wenn nicht, muss der Suchbegriff verfeinert werden (bspw. durch bekannte Vorinformatio-
nen), um die Ergebnisse anschliessend eindeutig dem Suchobjekt zuordnen zu können. Falls
das Objekt eindeutig identifiziert wurde, können Meta- (für Nicht-Personen) bzw. Kerndaten
gen die Erstellung der Determinantenliste und die Priorisierung von deren Ausprägungen.
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Allgemeine Prozessbeschreibung
wieder einmal die Suche für Personen von der für Nicht-Personen. Es besteht die Möglich-
keit, die Metadatenrecherche beliebig oft mit anderen Tools durchzuführen, bis die ge-
strukturiert und spezifischer zu suchen. Jede Determinante wird in die Suche einbezogen.
mengeführt. Hierbei muss insbesondere darauf Wert gelegt werden, Verbindungen zwi-
können einen erheblichen Mehrwert für die Endergebnisse darstellen. Sind alle Ergebnisse
integriert, sollten sowohl ein breiter Gesamtüberblick als auch spezifische Details im Ergeb-
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Allgemeine Prozessbeschreibung
Abbildung 3: Suchablauf
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Determinantenbestimmung
7 Determinantenbestimmung
Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass durch die Metadatenrecherche neben ersten In-
formationen auch eine Determinantenliste gewonnen werden kann. Ziel dieser ist es, die
weitere Suche zu strukturieren und dem Suchenden eine Methodik an die Hand zu geben,
Dadurch dass sich die Personensuche und die Nicht-Personen-Suche in einigen Punkten un-
terscheiden, gibt es jeweils eine eigene Darstellung der Determinantenliste. Der Begriff De-
Abbildung 4: Nicht-Personen-Suche
Abbildung 5: Personensuche
Die Metainformationen bzw. die Core Informationen werden, wie bereits erwähnt, im ersten
Hauptprozess ermittelt und als Determinanten eingetragen. Diese können bereits erste finale
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Determinantenbestimmung
senden spezifischen Suche ergänzt werden. Die zusätzlichen gewonnenen Informationen der
Tabelle 1: Determinantengruppen
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Personen- / Nicht Personen-Suche
Anschliessend erfolgt eine Priorisierung der Determinantengruppen von links nach rechts
(möglich auch, indem sie mit Prioritäten versehen werden) sowie der einzelnen Determinan-
ten in den Gruppen von oben nach unten. Bei der Durchführung der spezifischen Suche
wird folglich jede Ausprägung betrachtet, beginnend mit links-oben. Generell ist zu beach-
ten, dass Determinantengruppen entfallen können, falls die entsprechende Suche nicht ge-
wünscht ist oder keine Informationen in die entsprechende Gruppe eingeordnet werden
können. Daher ist die Übersicht für jede spezifische Suche individuell anpassbar. Sämtliche
Determinanten sind eine Kann-Möglichkeit für die weitere Suche. Die beschriebene Vorge-
hensweise mit den Determinanten dient somit vielmehr als generische Unterstützung, aber
Dennoch soll diese den weiteren Suchablauf strukturieren und dessen Komplexität reduzie-
ren. Weiterhin kategorisiert diese Methodik die Suchergebnisse von Beginn an, sodass dar-
von der Suche nach Nicht-Personen. In der folgenden Tabelle sollen Besonderheiten beider
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Datenvisualisierung
9 Datenvisualisierung
Die abschliessende Aufgabe des Prozesses ist die ansprechende Darstellung der gefundenen
Informationen der vorangegangenen Suche. Wie bereits erläutert, sollte die Datenvisualisie-
rung möglichst mit Start des Suchprozesses begonnen werden. Neben einer deutlichen Zeit-
einsparung hat dies den Vorteil, dass grafisch bereits aufbereitete Darstellungen sinnvoll in
die Endpräsentation integriert werden können. Des Weiteren verringert sich die Gefahr, dass
Grundsätzlich gibt es verschiedene Formen der Darstellung, die der Nutzer selbst für sich
bestimmen muss. Diese sollten auch zielorientiert ausgerichtet sein. Typische Möglichkeiten
sind:
• Textuell
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Datenvisualisierung
• Tabellarisch
• Mind Maps
Zusätzlich kann sich grafischen Darstellungsmitteln bedient werden. Hierbei könnte man
auf Diagramme oder Word Clouds zurückgreifen. Meistens sind diese bereits in die Metada-
tentools integriert und können somit direkt für das Ergebnisdokument verwendet werden.
Dem Nutzer sind bezüglich Kreativität und Ideen der Visualisierung keine Grenzen gesetzt.
In der folgenden Tabelle wird kurz auf die Charakteristika der einzelnen Darstellungsmög-
lichkeiten eingegangen:
sind, empfiehlt sich die Darstellung in Form einer Mind Map. Das Tool ist vom Nutzer selbst
wählbar. Allerdings sollten Funktionen zum Erstellen von Markierungen, Rahmen und Ver-
bindungen vorhanden sein. Eine Integration von Bildern und Statistiken wäre ebenfalls
wünschenswert. Eine weitere Verbesserung von Mind Maps wäre eine Abbildung von netz-
werkförmigen Strukturen, da diese typisch für Verbindungen im Social Media sind. Sollte
die Möglichkeit bestehen, Verbindungen im Mind Map darzustellen, können diese Verflech-
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Folgende Grafik stellt ein Beispiel eines Ergebnisdokuments dar (ohne Grafiken der Metadatentools):
Abbildung 6: Ergebnisdokument
Glossar
10 Glossar
Das Glossar dient dem Leser zur Klärung der im Leitfaden verwendeten Begriffe sowie dem
Begriff Beschreibung
Ausgangsinforma- Teilmenge der Core Information, welche vor der Suche vorgegeben wer-
tion den und als Basis der Suche beginnen. Sie können als veritable Annahme
oder als Fakt vorliegen, dürfen jedoch nicht Produkt einer eigenen Inter-
netrecherche sein.
Content Allgemeiner Begriff für Webinhalte ohne Spezifikation der Grösse, Dar-
stellungsform oder angewendeten Technologie.
Determinante Ein Element, welches die Natur eines Objekts festlegt und damit eine
(Ausprägung) kategorische Abgrenzung von anderen Objekten schafft. In unserem Zu-
sammenhang beschreibt eine Determinante einen Bestimmungsfaktor,
mit welchem eine spezifische Suche durchgeführt wird. Beispiele sind
bestimmte Netzwerke, Keywords oder Freunde.
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Glossar
Namensgebung verwendet.
Social Media Eine Vielfalt digitaler Medien und Technologien, die es Nutzern ermögli-
(= soziale Medien) chen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln
oder in Gemeinschaft zu gestalten (User Generated Content). Die Er-
möglichung sozialer Interaktionen und Kollaboration in sozialen Netz-
werken gewinnen zunehmend an Bedeutung und wandeln mediale Mo-
nologe (one to many) in sozial-mediale Dialoge (many to many). Die
Nutzer nehmen durch Kommentare, Bewertungen und Empfehlungen
aktiv auf die Inhalte Bezug und bauen auf diese Weise eine soziale Be-
ziehung untereinander auf.
Social Platform Soziale Netzwerke und Netzgemeinschaften, die zumeist im Internet als
(= soziale Plattfor- Plattformen zum gegenseitigen Austausch von Meinungen, Eindrücken
men) und Erfahrungen dienen. Weltweit bekannte Vertreter sind etwa Face-
book, Twitter und LinkedIn.
Suchobjekt Initialer Kernsuchbegriff der Suche. Zum Beispiel die Person „Dirk Fren-
zel“.
Tutorial Anleitung zum Nacharbeiten, die erklärt, wie man in einem Prozess vor-
geht und bestimmte Ergebnisse erzielt. In diesem Fall steht die Veran-
schaulichung der Möglichkeiten im Vordergrund, die ausformulierte
Methodik findet sich (ausschliesslich) in diesem schriftlichen Leitfaden.
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Glossar
Web 1.0 Das „klassische Internet“, welches primär zum Anzeigen und der
Verbreitung von Information ohne verknüpfte soziale Interaktion zwi-
schen Web-Technologien und insbesondere der User. Entsprechend ist
Web 1.0 eine nachgestellte Definition in Abgrenzung zu den Merkmalen
des Web 2.0.
Web 2.0 Sammelbegriff für alle Plattformen und Inhalte, welche von Benutzern in
sozialer Interaktion untereinander auf Basis von Web-Technologien ver-
wendet werden. Es geht hierbei um die Schaffung und den Austausch
von benutzergenerierten Inhalten in Abgrenzung zu von zentralen Me-
dienorganisation publizierten Inhalten. Damit besteht kein Gefälle mehr
zwischen Sender und Rezipienten. Die Verbreitung und Zugänglichkeit
von Informationen in diesem Web werden also vorwiegend durch und
für individuelle Benutzer definiert.
Weblinks Bei der Suche auftretende, zur Zielformulierung passende Links, welche
aber nicht auf Web-2.0-Inhalte verweisen.
Wiki Textorientierter Webdienst, durch den die Benutzer schnell, einfach und
in Gemeinschaft mit anderen Informationsangebote mit dem Webbrow-
ser erstellen und die Inhalte sofort am Bildschirm ändern können. Die
einzelnen Seiten und Artikel eines Wiki werden durch Querverweise
miteinander verbunden.
Tabelle 4: Glossar
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Anhang 1
Anhang 1
Die folgenden Tabellen geben einen Überblick über die im deutschsprachigen Raum meist
Webtools, Plattformen und deren Bewertung. Primäre Bewertungskriterien waren die Ein-
fachheit im Sinne der Zeiteffizienz, die Übersichtlichkeit sowie die Reichhaltigkeit der ge-
fundenen Information. Diese Kriterien wurden in den Spalten „Vorteile“ und „Nachteile“
Zusätzlich wurden die Plattformen nach der Eignung für den jeweiligen Zweck bewertet.
• nützlich,
• eingeschränkt nützlich,
• kaum nützlich.
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Produktsuche, alle Plattformen
Suchplattform Suchobjekte
http://www.lokalisten.de Suche nur mit Login
http://www.kwick.de Suche nur mit Login
Tabelle 10: Eignung für Personensuche: kaum nützlich
Anhang 2
Anhang 2
Eine Stärke von Radian6 ist das explorative Arbeiten, d.h. die Einarbeitung in ein unbekann‐
tes Thema. Die Arbeitsoberfläche kann sich der Benutzer mittels Widgets beliebig zusam‐
menstellen. Jedes Widget sammelt Posts und Mentions für eine beliebige Garnitur von
Schlüsselwörtern. Das bedeutet auch, dass für jedes Widget die Schlüsselwörter separat er‐
fasst werden müssen. Mittels Klick auf die Widget‐Elemente (z.B. Tweet) kann ein neues
Widget mit der Detaildarstellung geöffnet werden und die Analyse in eine beliebige Rich‐
tung vertieft werden. Eventuell wird das Dashboard auf Grund vieler geöffneter Widgets
mit der Zeit unübersichtlich. Auf Grund der explorativen Möglichkeiten sollte sich Radian6
auch für die Suche und Analyse von Personen eignen.
Das Preismodell ist Volumenabhängig (pro Anzahl Mentions/Posts) und startet gemäss dem
Hersteller bei 600$ pro Monat. Gemäss Schwede (2010b) sind die Schwachpunkte von Radi‐
an6 die Verfügbarkeit von historischen Daten.
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Vorstellung kostenpflichtiger Tools
Sysomos Heartbeat
Sysomos Heartbeat hat seine Stärken im operativen Monitoring. Die Schlüsselwörter werden
einmal zentral definiert. Über die frei verknüpfbaren Schlüsselwörter kann auch gefiltert
werden. So können zum Beispiel auf einem Screen alle Tweets über Levis in englischer Spra‐
che mit positiven Sentiment dargestellt werden. Sysomos Heartbeat überzeugt neben seiner
Performance auch durch seine grosse Übersichtlichkeit.
Das Preismodell ist nicht volumenabhängig, sondern nach der Anzahl Queries und Filtern
geregelt. Dies kann für Unternehmen mit vielen Marken teuer werden.
Gemäss Schwede (2010) plant Sysomos Heartbeat Integration von Videos und Fotos sowie
Automated Sentiment für Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Französisch und Deutsch und
den Support von Location Based Services wie Gowalla oder Forsquare.
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Quellen und Links
Qualitätssicherung im Web 2.0 Eugene Agichtein, Carlos Castillo Debora Donato, Aris-
tides Gionis, Gilad Mishne. Finding High-Quality Content in
Social Media. WSDM'08, February 11-12, Palo Alto
Kostenpflichtige Tools Schwede M. (2010). Social-Media-Monitoring: So geht
man’s an. Netzwoche 4/10. Gesehen am 19.11.2010 auf
http://www.goldbachinteractive.com/aktuell/fachartikel/so
cial-media-monitoring-so-geht-man-s-an
Schwede M. (2010b). Social-Media-Monitoring: eine kleine
Marktübersicht – Sysomos, Radian6 u.w. M&K 3/10. Gese-
hen am 19.11.2010 auf:
http://www.goldbachinteractive.com/aktuell/fachartikel/so
cial-media-monitoring-eine-kleine-marktuebersicht-
sysomos-radian6-u-w
Social Media for Business http://www.slideshare.net/PresentationAdvisors/social-
media-for-business-5456817
Twitter Personensuche http://www.personalberater-blog.de/social-media-
suchmaschinen-twitter-personensuche-mit-buzzom-com
Netnographie http://social-media-
monitoring.blogspot.com/2010/09/recap-dmexco-und-
netnocamp.html
Social-Media-Potenziale http://karrierebibel.de/social-media-personaler-lassen-
potenzial-ungenutzt/
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Prof. Dr. Andrea Back
Müller-Friedberg-Str. 8
E-Mail: business20@unisg.ch
www.business20.unisg.ch